Potsdam startet den „eingeschränkten Regelbetrieb“

Die Stadt Potsdam hat sich am Mittwoch klar dazu bekannt, mit dem Einstieg in den „eingeschränkten Regelbetrieb” möglichst vielen Kindern die Möglichkeit zu geben, in ihre Kitas zurückzukehren und so ein bisschen Normalität zurück in den Alltag zu bringen. Wir freuen uns sehr über dieses klare Statement und die schnelle Festlegung grundlegender Kriterien für die Umsetzung. Bis es zu der „flächendeckenden Lösung” kommt, von der die Jugendbeigeordnete Noosha Aubel am Mittwoch sprach, wird es aber vermutlich noch einen Moment dauern. Nach aktuellem Stand wird den Trägern sehr viel Spielraum für Umfang und Konzept der Umsetzung gelassen – was gleichermaßen Chance und Gefahr ist.

Wir hätten uns für viele der durch die Eindämmungsverordnung aufgeworfenen Fragen eine Empfehlung der Stadt an die Träger gewünscht, an denen sie sich orientieren können, um eine möglichst einheitliche Umsetzung in der Landeshauptstadt zu realisieren. Empfehlungen, die den Eltern zeigen, was möglich ist. Und die den Kita-Leitungen benennen, was nötig ist. Unsere Befürchtung ist jetzt, dass wir demnächst einen Flickenteppich in der Potsdamer Kita-Landschaft vorfinden werden. Kitas, die gewillt sind, gute Konzepte umzusetzen, bei denen Kinder möglicherweise sogar täglich in die Kita kommen können. Kitas, die 1:1 am aktuellen Notbetreuungssystem festhalten werden und so glauben, keine zusätzlichen Plätze zur Verfügung stellen zu können. Und Kitas, die den Eltern ans Herz legen, ihre Kinder doch nicht in den „eingeschränkten Regelbetrieb” zu bringen, da sie dort allerhöchstens ein paar Stunden im Garten betreut werden können.

Wir müssen jetzt also erstmal die Daumen drücken, dass möglichst viele Träger hier möglichst viel rausholen und sich keiner hinter einer zwingenden Aufrechterhaltung der Notbetreuung „versteckt”. Da die Träger die Festlegungen der Landeshauptstadt auch erst seit heute kennen, sollten wir ihnen die nötige Zeit geben, alles zu sortieren, um die bestmögliche und kinderfreundliche Umsetzung planen zu können. Wir bleiben außerdem in ständigem Kontakt mit dem Jugendamt und den Trägervertreterinnen, um gemeinsam ein Maximum an „Regelbetrieb” für Potsdamer Kinder und Eltern sicherzustellen. Dabei stehen drei Punkte im Vordergrund: 1.) Wir wünschen uns eine Beteiligung der Kita-Ausschüsse vor Ort, um in den Einrichtungen, die bislang noch am Konzept feilen, gemeinsam den zur Einrichtung passendsten Weg zu finden. 2.) Wir halten es für wichtig, dass der „eingeschränkte Regelbetrieb” als weiterer Schritt in die Kita-Normalität gesehen wird und daher eine zwingende Aufrechterhaltung der Notbetreuungsgruppen nicht erforderlich sein sollte. So erhöhen sich die Kapazitäten in vielen Einrichtungen enorm. 3.) Wir freuen uns, dass das Jugendamt angeboten hat, in Fällen, in denen Eltern unglücklich mit oder Kita-Leitungen unentschlossen bei der Umsetzung des „eingeschränkten Regelbetriebs” sind, vermittelnd und unterstützend tätig zu werden, um Einrichtungsbezogen jeweils das bestmögliche herauszuholen.

Der erste Schritt in die richtige Richtung scheint getan. Jetzt liegt es in der Hand der freien Träger, der Kita-Leitungen und hoffentlich auch der Eltern, unseren Kindern und den Familien ein kleines Stück Normalität zurückzugeben.#AugenAufFamilien#AlleZusammen

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