Gemeinsames Statement

Der Kreiselternrat Potsdam und der KiTa-Elternbeirat Potsdam setzen sich gemeinsam dafür ein, dass Kitas, Schulen und Horte nicht – flächendeckend – geschlossen werden. Kinder, Jugendliche und Familien haben in den letzten fast zwei Jahren große Einschränkungen hinnehmen müssen. Gemeinsam müssen wir nun alles dafür tun, dass dies sich nicht wiederholt.

Daher appellieren wir an alle Beteiligten – von Politik und Verwaltung über Träger und Einrichtungen bis zu Eltern und Kindern, ihren Beitrag für einen möglichst sicheren Betrieb von Schulen, Horten und Kitas zu leisten.

Testet euch!

Wir brauchen ausreichend und geeignetes Testmaterial für Schülerinnen (egal ob geimpft oder nicht), Lehrerinnen (egal ob geimpft oder nicht), Erzieherinnen (egal ob geimpft oder nicht) und Kita-Kinder. Wir brauchen eine solide Finanzierung und zielgerichtete PCR-Testkonzepte – für JETZT und auch für Zeiten mit niedrigeren Inzidenzen. Infektionen müssen erkannt werden, bevor sie in die Einrichtungen gelangen, sich ausbreiten und lange, umfangreiche Quarantäne-Maßnahmen mit sich ziehen.

Bildet Kohorten!

Feste Gruppen – von früh bis spät, von Schulbeginn bis Hortende, von Morgenkreis bis Vesper – verhindern, dass sich Infektionen flächendeckend in Einrichtungen ausbreiten können. Die Kontaktnachverfolgung wird leichter, Quarantänegruppen werden kleiner und mit geeigneten Konzepten (z.B. Lolli-PCR-Pooltests) können Kontaktpersonen – engmaschig beobachtet – weiterhin die Einrichtungen besuchen. Es ist nicht die Zeit für gruppenoffene Arbeit. Es ist nicht die Zeit für täglich wechselnde AG-Konstellationen.

Sprecht Klartext!

Wer macht was, wann und wie? Was passiert nach einem positiven Schnelltest? Wann kommt das Gesundheitsamt ins Spiel? Wer geht wie lange in Quarantäne? Warum bekommen Geschwister von Kontaktpersonen, die freiwillig zu Hause in Quarantäne begeben, Fehltage? Wie steht es um die Übernahme von Verdienstausfällen? Und wer stellt sicher, dass betreuende Eltern keinen Stress mit ihren Arbeitgebern bekommen? Fragen über Fragen, für die es klare Antworten braucht. Gesundheitsamt, Landeshauptstadt und Ministerien sind hier gemeinsam gefordert, Informationen klar, verständlich und barrierefrei aufzubereiten und Eltern, Träger und Leitungen anzuleiten.

Tragt Masken!

Überall dort, wo es nicht zwingend anders erforderlich ist, müssen Masken getragen werden – mindestens von allen Erwachsenen, aber auch von Jugendlichen. Auf Wegen und Fluren, in Klassenzimmern und Pausenräumen, bei Gesprächen zwischen Eltern und Pädagoginnen und wann immer nichts dagegen spricht. Der medizinische Mund-Nasen-Schutz ist eines der effektivsten Mittel, um Infektionen im direkten Umfeld zu vermeiden.

Redet miteinander!

Die Einbindung von Beteiligungsgremien wie Schulkonferenz oder Kita-Ausschuss – aber auch die Abstimmung zwischen Schulleitung und Hort-Träger – sind essentiell für die Akzeptanz und Erfolg von Maßnahmen. Was vormittags klappt, wird nachmittags auseinander genommen. Wenn früh schon alles durcheinander geht, helfen klare Strukturen später am Tag auch nicht mehr.

Impft euch!

Der beste Schutz für unsere Kinder – und die wichtigste Voraussetzung für offene Einrichtungen – sind geimpfte Lehrerinnen, Erzieherinnen und Eltern. Wir brauchen ausreichend und niedrigschwellige Angebote – egal ob für Erstimpfung (besser spät als nie) oder Booster-Spritze, gut aufbereitete Informationen und die Erkenntnis, dass wir nur mit einer hohen Impfquote halbwegs unbeschadet aus dieser Pandemie herauskommen.

Seid vorbereitet!

Die vierte Welle kam nicht überraschend, sie hat sich angekündigt. Und doch schienen viele derer, die Entscheidungen treffen, erneut nicht vorbereitet. Wir müssen uns bereits jetzt Gedanken machen, wie wir das Infektionsgeschehen in Schulen, Horten und Kitas auch bei niedrigen Inzidenzen gut im Blick behalten. Wir müssen die Voraussetzungen schaffen, dass Schule – falls notwendig – partiell digital oder im Wechselmodus funktioniert. Und wir müssen alle technischen Möglichkeiten ausloten, um die Luft in Klassen- und Gruppenräume in Zukunft – über das Lüften hinaus – sauber zu halten.

Verehrte Ministerinnen Ernst und Nonnemacher, verehrte Staatssekretärin Jesse, verehrter Staatssekretär Ranft, verehrter Oberbürgermeister Schubert, verehrte Jugend- und Bildungsbeigeordnete Aubel: Übernehmen Sie Verantwortung und schaffen Sie Voraussetzungen für sichere Schulen und Kitas. Nutzen Sie vorhandenes Know-How aus anderen Landkreisen, Bundesländern oder Ländern. Schaffen Sie – soweit möglich – Planbarkeit. Und stehen Sie dafür ein, dass Kinder und Jugendliche nicht erneut als Spielball genutzt werden, um Defizite in der Welt der Erwachsenen zu verdecken.

Bislang waren es zumeist die Jüngsten, die verzichtet haben. Nun ist es an der Zeit, dass wir Erwachsene etwas zurückgeben: Kontakte reduzieren, wenn möglich im Homeoffice arbeiten, regelmäßig testen und impfen lassen.

Ob fünf nach zwölf oder schon halb eins – gemeinsam bewältigen wir die Situation am besten. Wenn jede und jeder in der Gesellschaft seinen und ihren Beitrag leistet, schaffen wir es, Kindern, Jugendlichen und Familien bald wieder ein Stück Normalität zurückzugeben.


Potsdam, 24. November 2021
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